OnePlus 15 Review: Das ungewöhnlichste Update seit Jahren

OnePlus 15 Review: Das ungewöhnlichste Update seit Jahren

Eigentlich hätte man vom OnePlus 15 nur ein sanftes Zwischen-Update erwarten können. Ein neuer Chip, ein paar optimierte Specs, vielleicht ein leicht verändertes Design – das klassische „Refresh“, das viele Hersteller nach ein bis zwei Jahren liefern.

Doch genau das ist nicht passiert. Stattdessen hat OnePlus ein Smartphone vorgestellt, das so viel zusätzliche Technik mitbringt, dass selbst Tech-YouTuber und Hardcore-Nerds kurz stutzen. Der neue Snapdragon 8 Elite Gen 5 wäre allein schon ein starkes Upgrade gewesen. Aber OnePlus hat das nicht als Hauptfeature genommen, sondern einfach alles drumherum ebenfalls überarbeitet: Material, Kühlung, Akku, Display, Wasserresistenz, sogar eigene Zusatzchips für Wi-Fi und Touch.

In seinem Review zum OnePlus 15 bezeichnet MKBHD das Gerät als „not normal“. Und tatsächlich – der Begriff trifft es gut. Das OnePlus 15 fühlt sich an wie ein Phone, das eher demonstrieren will, was technisch möglich ist, statt sich brav an die typischen Produktzyklen zu halten.

Für diesen Test schauen wir uns an, was dieses übertriebene Gesamtpaket im Alltag wirklich bringt. Welche Features sinnvoll sind, welche über die Zielgruppe hinaus schießen und ob OnePlus die alte Schwäche – die Kameras – endlich in den Griff bekommen hat.

Kurz gesagt: Ein normales Upgrade ist das nicht. Aber vielleicht genau deshalb eines der spannendsten Android-Phones des Jahres.

Design & Verarbeitung: Neues Format, neue Materialien, neuer Anspruch

OnePlus hat das Design des OnePlus 15 spürbar verändert – nicht radikal, aber so konsequent, dass das Gerät sich sofort moderner anfühlt. Der Rahmen ist jetzt kantiger, die Rückseite komplett matt, und der gesamte Look wirkt deutlich aufgeräumter. Vor allem die symmetrische Kameraanordnung in der Mitte sorgt dafür, dass die Rückseite fast schon geometrisch perfekt wirkt.

Matte trifft auf Keramik: Ein Finish, das überrascht

Das eigentliche Highlight ist jedoch die neue Oberflächenbehandlung. OnePlus setzt auf eine sogenannte Micro-Arc-Oxidation, ein Prozess, der eine keramische Schutzschicht auf dem Metall erzeugt. Bei Smartphones hört man solche Begriffe sonst selten – und das Ergebnis fällt tatsächlich auf.

  • Die matte Rückseite fühlt sich weich und griffig an

  • Fingerabdrücke bleiben kaum sichtbar

  • Kleine Kratzer? Hinterlassen meist keinen bleibenden Schaden

Im Alltag bedeutet das: Dinge, die normalerweise Spuren hinterlassen würden – Schlüssel, Reißverschlüsse, Metallkanten in der Tasche – „malen“ eher auf die Keramikoberfläche, statt sie wirklich zu beschädigen. Genau das beschreibt MKBHD als einen der überraschendsten Effekte dieses Materials. Kratzer, die man zunächst für ernst hält, wischen sich oft einfach weg.

Drei Farben, ein Look

Das OnePlus 15 gibt es in:

  • Matte Black

  • Matte Sand

  • Matte Violet

Alle drei setzen auf das gleiche durchgehend matte Design, das das Gerät insgesamt sehr ruhig und hochwertig wirken lässt. Wer glänzende, reflektierende Oberflächen mag, wird hier nicht fündig. Wer matte Smartphones liebt, bekommt eines der besten Finishes der letzten Jahre.

Robust wie kaum ein anderes Smartphone

Als wäre die Keramikschicht nicht genug, ist das OnePlus 15 gleich mit vier IP-Zertifizierungen versehen: IP66, IP68, IP69 und IP69K. Heißt:

  • Staubfest

  • Wasserdicht

  • Und zusätzlich geschützt gegen Hochdruck- und Heißwasserstrahlen

Es ist selten, dass ein Smartphone ein so breites Spektrum an Zertifizierungen abdeckt. Praktisch bedeutet das: ein Regenschauer oder ein Ausflug in den Pool gehören zu den kleineren Sorgen – theoretisch übersteht das Gerät sogar einen Waschgang.

Fazit des Designs

Das OnePlus 15 wirkt nicht wie eine Evolution des 13ers, sondern eher wie ein Statement. Klare Formen, eine außergewöhnlich widerstandsfähige Rückseite und ein starkes Matte-Finish machen das Smartphone optisch wie haptisch zu einem echten Hingucker. Und genau wie im Video wirkt vieles davon bewusst übertrieben – aber angenehm übertrieben.

Hardware & Leistung: Overkill als Konzept

Beim OnePlus 15 könnte man meinen, dass das eigentliche Thema der neue Snapdragon-Chip ist. Doch OnePlus hat sich offenbar gedacht: „Wenn schon neu, dann richtig neu.“ Entsprechend wurde praktisch jeder Kernbereich des Geräts überarbeitet – und oft stärker als nötig.

Snapdragon 8 Elite Gen 5: Einer der schnellsten Chips des Jahres

Der neue Snapdragon liefert in Benchmarks Rekordwerte. MKBHD spricht von 20 bis 40 Prozent mehr Leistung gegenüber der vorherigen Generation – das ist ungewöhnlich viel für ein Jahr voller inkrementeller Updates.

Für die Praxis heißt das:

  • Apps starten extrem schnell

  • Multitasking bleibt stabil, selbst bei vielen offenen Prozessen

  • Mobile Gaming profitiert deutlich von hohen Frame Rates

Die reine CPU- und GPU-Leistung erinnert fast an ein kleines Notebook – nur eben im Hosentaschenformat.

UFS 4.1 Speicher & LPDDR5X Ultra RAM: High-End in beiden Varianten

OnePlus übertreibt nicht nur bei der Leistung, sondern auch bei den Spezifikationen:

  • 12 GB LPDDR5X Ultra RAM schon im Basismodell

  • 16 GB LPDDR5X Ultra Plus RAM in der Top-Version

  • UFS 4.1 Speicher, einer der schnellsten Flash-Standards aktuell

Das ist Hardware, die man eher bei Pro-Modellen oder Gaming-Phones erwarten würde. Im Alltag macht sich das durch sofortige Ladezeiten und schnelles Systemverhalten bemerkbar.

Neue Vapor-Chamber: Mehr Fläche, weniger Hitze

OnePlus verbaut eine übergroße Vapor-Chamber, die die Hitzeverteilung in Games oder starker Belastung verbessern soll. Tatsächlich bleibt das Gerät im Alltag angenehm kühl – selbst längere Gaming-Sessions bringen es weniger ins Schwitzen als viele Konkurrenzmodelle.

Warum Overkill hier funktioniert

Viele Hersteller setzen heute eher auf Software-Optimierungen als auf maximale Rohleistung. OnePlus geht den entgegengesetzten Weg – und genau deshalb fühlt sich das 15er so schnell und reaktionsfreudig an. Egal wie viele Apps geöffnet sind oder wie groß ein Spiel ist: Das Gerät bleibt konstant flüssig.

Für wen ist diese Power relevant?

  • Mobile Gamer, die hohe FPS brauchen

  • Power-User, die zwischen vielen Apps springen

  • Nutzer mit großen Fotobibliotheken oder Cloud-Workflows

  • Alle, die ein Phone für 4–5 Jahre nutzen wollen

Das OnePlus 15 ist eines dieser Smartphones, das selbst in zwei Jahren noch genug Leistungsreserven hat, um nicht alt zu wirken.

Display & Touch: 165 Hz für Gaming, 120 Hz für den Alltag

Auf dem Papier klingt das Display des OnePlus 15 spektakulär: bis zu 165 Hz Bildwiederholrate, ein neues OLED-Panel und eine Touch-Sampling-Rate, die selbst Gaming-Smartphones alt aussehen lässt. In der Praxis zeigt sich aber ein sehr differenziertes Bild.

165 Hz – aber nur, wenn du es wirklich brauchst

Das Panel kann bis auf 165 Hz hochgehen, allerdings nur in unterstützten Spielen.
Im Alltag arbeitet das Gerät standardmäßig mit 120 Hz, während es im Standby bis auf 1 Hz herunterregelt, um Akku zu sparen.

Der Gaming-Modus greift nur in ausgewählten Titeln wie:

  • Call of Duty Mobile

  • Clash of Clans

  • Real Racing 3

Und dort hält es die 165 Hz stabil. Für mobile Gamer ist das ein kleines Highlight – viele Hersteller versprechen hohe Bildraten, aber kaum ein Gerät schafft es konstant.

Leicht niedrigere Auflösung als beim OnePlus 13

Eine kleine Überraschung: Die Auflösung wurde im Vergleich zum 13er minimal reduziert.

  • OnePlus 13: 1440p

  • OnePlus 15: 1272p

Für den Alltag ist der Unterschied kaum sichtbar, da das Panel weiterhin sehr scharf ist. Dennoch ist es eine der wenigen Stellen, an der OnePlus nicht in Richtung „mehr“ geht.

Extreme 3200 Hz Touch-Sampling-Rate

Während 165 Hz eher ein Bonus-Feature ist, macht sich die Touch-Technik sofort bemerkbar:
Das OnePlus 15 nutzt einen eigenen Touch-Prozessor, der eine unglaubliche 3200 Hz Touch-Sampling-Rateermöglicht.

Zum Vergleich:

  • Viele Flaggschiffe: 1440–2400 Hz

  • Gaming-Phones: 2400–3000 Hz

  • OnePlus 15: 3200 Hz

Das Ergebnis:

  • Reaktionen wirken unmittelbarer

  • Wischgesten fühlen sich präziser an

  • Menüs reagieren sofort, ohne Verzögerung

Gerade beim Scrollen oder im schnellen App-Wechsel merkt man, dass die Interaktion einfach „klebt“ – in positivem Sinne.

Helligkeit, Farben & Alltagseindruck

Das Display setzt auf:

  • kräftige Farben

  • gute HDR-Darstellung

  • sehr hohe Spitzenhelligkeit

  • stabile Blickwinkel

Im Alltag liefert das Panel alles, was ein High-End-OLED bieten sollte – nur ohne die Ambition, das hellste Display des Jahres zu sein. Dafür ist die Kombination aus 120 Hz Alltag + 165 Hz Gaming + 3200 Hz Touch-Sampling ein echtes Alleinstellungsmerkmal.

Fazit zum Display

Das OnePlus 15 fokussiert sich nicht darauf, das absolut spektakulärste Panel zu haben – sondern auf eines, das sich unglaublich schnell und direkt anfühlt. Für Gamer und Power-User ist genau das der Punkt, der das Gerät besonders macht.

Akku & Laden: 7.300 mAh, die fast schon absurd wirken

OnePlus ist schon seit Jahren bekannt für gute Akkulaufzeiten und sehr schnelles Laden – aber was sie beim OnePlus 15 abliefern, setzt noch einmal eine Schippe drauf. Das Gerät wirkt, als hätte man die Grenzen eines klassischen Smartphone-Designs bewusst ignoriert und einfach den größtmöglichen Akku verbaut, ohne das Gerät klobig wirken zu lassen.

7.300 mAh: Ein Akku wie zwei Smartphones

Der Akku ist nicht nur groß – er ist riesig.
Zum Vergleich:

  • Viele aktuelle Android-Modelle liegen bei 4.500–5.000 mAh

  • Das OnePlus 15 hat 7.300 mAh, also rund 50 Prozent mehr

  • Das OnePlus 13 war bereits stark mit 6.000 mAh – jetzt gibt’s noch einmal ein deutliches Upgrade

Dank der Silizium-Carbon-Anode erreicht OnePlus eine höhere Energiedichte, sodass der Akku trotz der Größe nicht zu viel Platz einnimmt. Das Gerät bleibt überraschend dünn und liegt gut in der Hand.

Akkulaufzeit: Ein Phone, das schwer totzukriegen ist

MKBHD beschreibt es passend:
Es ist fast unmöglich, dieses Smartphone innerhalb eines Tages leerzubekommen.

Im Alltag bedeutet das:

  • 7–8 Stunden Screen-on-Time sind problemlos drin

  • Standby-Verbrauch ist extrem niedrig

  • Selbst bei intensiven Apps bleibt die Laufzeit stabil

  • Über Nacht verliert das Gerät häufig nur 1 Prozent

Viele Nutzer werden das OnePlus 15 nicht mehr täglich laden müssen. An normalen Tagen kann man problemlos in den nächsten Morgen starten und hat immer noch 40–50 Prozent übrig.

80 W (USA) / 100 W (Global) Fast Charging

OnePlus liefert den Ladestecker weiterhin mit – ein Detail, das 2025 fast schon wie ein Luxus wirkt.

  • Europäische Modelle laden mit 100 W

  • US-Modelle mit 80 W

  • Kabellos geht’s mit 50 W weiter, was ebenfalls extrem schnell ist

Damit lädt das Gerät:

  • in rund 30 Minuten auf über 70 Prozent

  • in ca. 40–45 Minuten komplett voll

Damit ist das OnePlus 15 eines der schnellsten Smartphones beim Laden.

Praktisch: Akkuschutz & Bypass Charging

OnePlus setzt erneut auf Schutzfunktionen wie:

  • Limitierung der Ladung auf 85 Prozent

  • automatisches Optimieren über Nacht

  • Bypass Charging, um den Strom direkt zum Gerät zu leiten, ohne den Akku zu belasten (z. B. beim Gaming)

Der Clou:
Selbst wenn man die Ladung permanent auf 85 Prozent limitiert, bleibt der Akku des OnePlus 15 immer noch größerals der vieler aktueller Flaggschiffe.

Fazit zum Akku

Das OnePlus 15 spielt beim Thema Akkulaufzeit in einer eigenen Liga. Die Kombination aus riesiger Kapazität, effizientem Chip, aggressivem Hintergrund-Management und schnellem Laden macht das Gerät zu einem der ausdauerndsten Smartphones des Jahres.

Custom-Chips & Connectivity: Warum OnePlus plötzlich eigene Chips baut

Eines der spannendsten Details am OnePlus 15 ist nicht sofort sichtbar. Neben dem Snapdragon 8 Elite Gen 5 stecken nämlich zwei weitere Chips im Gerät, die OnePlus selbst entwickelt hat. Sie sollen das Verhalten des Smartphones in Situationen verbessern, die man im Alltag permanent nutzt: Wi-Fi und Touch.

G2 Wi-Fi-Chip: OnePlus’ Antwort auf Apples Connectivity-Strategie

Während Apple seit Jahren eigene Modems entwickelt, war OnePlus bisher vollständig von Qualcomm abhängig. Mit dem G2-Connectivity-Chip ändert sich das.

Was er bringt:

  • stabilere Wi-Fi-Verbindungen

  • etwas höhere Geschwindigkeiten in bestimmten Situationen

  • schnelleres Wiederverbinden bei Netzwechsel

  • bessere Reichweite im 5-GHz und 6-GHz Bereich

In Tests fällt vor allem auf, dass der Wi-Fi-Througput in manchen Szenarien über dem liegt, was Geräte mit identischem Snapdragon-Modem erreichen. Es ist kein riesiger Unterschied – eher ein „Nice to have“ für Power-User – aber es zeigt, wohin OnePlus technisch will: mehr Kontrolle über die eigenen Kernfunktionen.

Touch Response Chip: Die Basis für die extrem schnelle Bedienung

Der zweite Custom-Chip ist im Alltag viel deutlicher spürbar: ein eigener Touch Response Controller, der die sensationellen 3200 Hz Touch-Sampling möglich macht.

Was du davon hast:

  • Eingaben fühlen sich sofort an

  • Wischen, Scrollen und Tippen wirkt direkter

  • Apps reagieren ohne Verzögerung

  • Spiele profitieren von besserem Timing und Input-Genauigkeit

Während andere Hersteller hohe Bildschirmfrequenzen pushen, sorgt OnePlus dafür, dass das Smartphone bei der Interaktion schneller ist als fast alles, was der Markt hergibt.

Bluetooth & 5G bleiben solide – ohne Experimente

Die restlichen Funkstandards basieren weiterhin auf Qualcomms Referenzdesign:

  • 5G Sub-6 (keine mmWave-Version)

  • Bluetooth 5.x

  • stabile Sprachqualität, klarer Empfang

Hier gibt es keine ungewöhnlichen Experimente – aber auch keine Schwächen.

Warum diese Chips wichtig sind

OnePlus setzt damit ein Zeichen: Sie wollen weniger „Phone von der Stange“ sein und mehr eigene Technologie einbauen, ähnlich wie Apple oder Google mit ihren Tensor-Chips.

Das macht das Gerät:

  • individueller

  • schneller an einigen Stellen

  • technisch interessanter

Und es ist ein wichtiger Schritt, wenn man sich langfristig von komplett standardisierten Bauteilen lösen möchte.

Fazit zu den Custom-Chips

Im Alltag merkt man vor allem die extrem reaktionsschnelle Bedienung. Der Wi-Fi-Chip ist eher ein Bonus. Aber in Summe zeigen beide Bauteile, dass OnePlus das OnePlus 15 nicht einfach updaten wollte – sondern etwas bauen wollte, das sich konsequent auf Performance und Bediengefühl fokussiert.

Kameras: Die größte Schwäche des OnePlus 15

So viel Overkill das OnePlus 15 bei Leistung, Akkulaufzeit und Verarbeitung bietet – bei den Kameras kann es den hohen Anspruch nicht halten. Das ist kein kleiner Kritikpunkt, sondern der Bereich, in dem das Gerät sichtbar hinter seinen eigenen Ambitionen zurückbleibt.

Triple-50-MP klingt stark – ist es aber nicht

Auf dem Datenblatt wirkt die Kamera-Ausstattung beeindruckend:

  • 50 MP Hauptkamera

  • 50 MP Ultraweitwinkel

  • 50 MP 3,5x Telefoto

Doch die Sensorgrößen und die Lichtstärke sind schlechter als beim Vorgänger. Und hier zeigt sich schnell: reine Megapixel sind nicht alles.

Der Hauptsensor stammt aus einem deutlich günstigeren Gerät – dem Honor 200 – und das merkt man im Alltag.

Das Problem: Zu viel Rauschen, zu wenig Detail

In der Praxis zeigt die Hauptkamera:

  • sichtbares Rauschen in mittleren Lichtbedingungen

  • flache Farben

  • wenig Mikrokontrast

  • weichere Details als bei anderen High-End-Geräten

Selbst unter guten Bedingungen sehen Fotos oft weniger dynamisch aus, als man es von einem Gerät dieser Preisklasse erwarten würde.

Ultraweitwinkel und Tele: brauchbar, aber nicht besonders

  • Der Ultraweitwinkel ist am Rand sichtbar weich

  • Der Telezoom mit 3,5x ist ok, aber nicht herausragend

  • Bei 5x zieht die digitale Nachbearbeitung sichtbar nach

Für Alltagsfotos reicht das völlig. Aber wer Wert auf wirklich starke Smartphone-Fotografie legt, bekommt an vielen Stellen nicht die Bildqualität, die Mitbewerber wie Google, Samsung oder sogar ältere OnePlus-Modelle liefern.

Hasselblad fehlt – und das merkt man an der Bildsignatur

Die Zusammenarbeit mit Hasselblad ist offiziell vorbei. Das zeigt sich:

  • kein Hasselblad-Color-Science

  • kein XPAN-Modus

  • kein ikonischer Shutter-Sound

  • weniger charakteristische Farbprofile

Das OnePlus 15 wirkt damit fotografisch generischer – und verliert etwas von dem Flair, das die Marke zuletzt aufgebaut hatte.

Videoqualität: solide, aber nicht bemerkenswert

Auch im Video-Bereich:

  • stabile 4K-Aufnahmen

  • gute Schärfe

  • solide Stabilisierung

Aber:
Es fehlt der Wow-Faktor moderner High-End-Geräte. Besonders bei Low-Light-Aufnahmen fällt das OnePlus 15 sichtbar ab.

Für wen die Kamera trotzdem ok ist

  • Nutzer, die hauptsächlich Tageslicht-Fotos machen

  • Menschen, die ihre Bilder ohnehin über Social Media komprimieren

  • Wenignutzer, die keine Profi-Funktionen brauchen

In allen anderen Fällen wird man schnell das Gefühl haben, dass diese Kamera nicht zum restlichen Anspruch des Geräts passt.

Fazit zur Kamera

Das OnePlus 15 ist ein extremes Smartphone – nur nicht bei der Kamera. Sie ist nicht schlecht, aber klar unter dem Niveau der Performance, Designqualität und Akkulaufzeit. Und genau das wirkt wie ein Bruch im sonst so ambitionierten Gesamtpaket.

Software & Bedienung: Schnell, vollgepackt und spürbar optimiert

OxygenOS war früher eines der leichtesten, saubersten Android-Derivate. Inzwischen ähnelt die Software stärker ColorOS – und damit auch ein Stück weit iOS. Das ist nicht für jeden ideal, aber OnePlus schafft es trotz der optischen Veränderungen, das System extrem schnell und angenehm nutzbar zu halten.

OxygenOS: Vielseitig, flüssig und anpassbar

Auch wenn das Design nicht mehr minimalistisch ist, bleibt das Gefühl beim Bedienen unverändert positiv:

  • Animationen sind butterweich

  • Menüs öffnen sofort

  • Apps starten ohne Verzögerung

  • Multitasking wirkt mühelos

Die Kombination aus schnellem Chip, aggressivem RAM-Management und der hohen Touch-Sampling-Rate sorgt dafür, dass das OnePlus 15 selbst bei komplexen Workflows konstant reaktionsschnell bleibt.

AI-Features? Optional und angenehm unaufdringlich

OnePlus integriert verschiedene KI-Funktionen, die aber nicht aufgezwungen werden:

  • intelligente Texteingaben

  • automatische Bildsortierung

  • Hintergrundbereinigungen

  • smarte Vorschläge in Apps

Wer das nicht nutzen möchte, kann vieles deaktivieren – und bekommt trotzdem ein schnelles System.

Der Alert Slider ist weg – dafür kommt der Custom Button

Eine der größten Designumstellungen betrifft die Hardware-Bedienung:

  • Der ikonische Alert Slider entfällt

  • Neu ist ein frei belegbarer „Custom Button“

Viele Nutzer werden den Slider vermissen, weil man damit ohne Hinsehen den Lautlos-Modus aktivieren konnte. Der neue Button lässt sich zwar vielseitiger belegen (z. B. Kamera, Taschenlampe, bestimmte Apps, Shortcuts), aber die Einfachheit des Sliders erreicht er nicht.

Haptics: Auf dem Papier schlechter, in der Praxis gut

Interessanterweise wurde der Vibrationsmotor gegenüber dem OnePlus 13 „downgegradet“.
Aber:
Im Alltag merkt man davon nichts. Die Haptik ist präzise, klar und hochwertig – aber nicht auf Pixel- oder iPhone-Niveau.

Stabil, schnell und verlässlich – trotz ColorOS-Anleihen

Das gesamte Nutzererlebnis bleibt eines der stärksten Argumente für dieses Smartphone:

  • sehr gute Performance

  • zuverlässige Software

  • viel Personalisierung

  • klares, modernes UI

OxygenOS wirkt zwar nicht mehr wie früher – aber es bleibt eine der besten Android-Erfahrungen auf dem Markt.

Fazit zur Software

Wer ein Smartphone möchte, das sich schnell, reaktiv und angenehm stabil anfühlt, bekommt beim OnePlus 15 eines der stärksten Nutzererlebnisse im Android-Lager. Kleine Abstriche gibt es bei der klassischen OnePlus-DNA – aber flüssig war das Betriebssystem selten so sehr.

Preis & Modelle: Starkes Preis-Leistungs-Verhältnis trotz Top-Specs

Trotz der vielen High-End-Features bleibt OnePlus seiner Preisstrategie treu. Das OnePlus 15 kostet weniger als viele vergleichbare Android-Flagships – und bietet dafür oft sogar mehr Hardware.

Modelle & Preise

Es gibt zwei Konfigurationen:

  • 12 GB RAM + UFS 4.1 Speicher
    899 USD

  • 16 GB RAM (Ultra Plus) + UFS 4.1 Speicher
    999 USD

Damit liegt das OnePlus 15 preislich spürbar unter Geräten wie dem Galaxy S25 Ultra oder dem Pixel 9 Pro, die in der Regel bei 1.199 USD oder höher starten.

Preislich attraktiv für Leistungshungrige

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einer der größten Pluspunkte:

  • stärkster Snapdragon-Chip

  • extrem großer Akku

  • sehr schnelles Laden

  • hochwertige Materialien

  • langer Software-Support

  • schneller Speicher und RAM

In dieser Kombination ist das OnePlus 15 eines der attraktivsten Power-Phones unter 1.000 USD.

Der Haken bleibt die Kamera

Trotz des guten Preises muss man ehrlich sagen:
Wer primär ein Kamera-Smartphone sucht, bekommt bei Google, Samsung oder Apple mehr Qualität.

Das OnePlus 15 richtet sich klar an:

  • Gamer

  • Power-User

  • Technik-Fans

  • alle, die maximale Performance für ihr Geld wollen

Preisfazit

OnePlus bleibt seinem Kern treu: viel Smartphone für vergleichsweise wenig Geld. Wer weiß, dass ihm Kamera-Features nicht so wichtig sind, bekommt beim OnePlus 15 ein Angebot, das in dieser Preisklasse schwer zu schlagen ist.

Fazit: Ein beeindruckendes Power-Phone mit einer klaren Schwäche

Das OnePlus 15 ist ein Smartphone, das an vielen Stellen über das Ziel hinausschießt – aber genau dadurch so spannend wird. OnePlus liefert ein Gerät, das bewusst zeigt, was technisch möglich ist, wenn man Performance, Materialqualität und Akkulaufzeit in den Mittelpunkt stellt.

Der neue Snapdragon 8 Elite Gen 5, die riesige Vapor-Chamber, das extrem schnelle Display und die 7.300 mAh Silizium-Carbon-Batterie sorgen für ein Nutzungsgefühl, das man im Android-Bereich kaum findet. Dazu kommt ein Design, das nicht nur modern aussieht, sondern dank keramischer Beschichtung überraschend robust ist.

Auf der anderen Seite stehen die Kameras. Sie sind alltagstauglich, aber klar unter dem Niveau, das diese Preisklasse inzwischen gewohnt ist. Für viele Nutzer wird das vollkommen ausreichen – für Foto-Fans eher nicht.

Am Ende bleibt ein Smartphone, das sich an Menschen richtet, die Wert auf Geschwindigkeit, Akkulaufzeit und ein hochwertiges Handling legen. Für alle, die das Beste aus einem Smartphone herausholen wollen, ohne die Kamera in den Mittelpunkt zu stellen, ist das OnePlus 15 eine der interessantesten Optionen des Jahres.